„L“ wie „Lebe 5 Tage ohne Angst“

Weshalb fühle ich mich an manchen Tagen ängstlicher als an anderen? Weshalb mache ich mir oft zu viele Gedanken und komme einfach nicht weiter? Ein Gefühl wie gefesselt.  Geistig drehe ich mich im Kreis und kann nichts entscheiden. Selbst die Wahl zwischen aufstehen oder liegen bleiben, Käse oder Wurst, Auto oder Bahn fällt mir dann unsagbar schwer. Ich treffe kein Entscheidung. 
Weshalb bin ich manchmal so??? Aus Angst
Die Stoiker sagen „Unterscheide was du kontrollieren kannst und was nicht. Es ist weniger als du denkst, und fokussiere dich auf das Erstere.“

Der Glaube, wir hätten die Kontrolle über unser Leben ist ein Irrglaube. 
Schauen wir uns die Sache doch mal an:
Es gibt Dinge, über die wir die Kontrolle haben. Dann gibt es die Dinge, die nicht unserer Kontrolle unterliegen. Und dann gibt es noch die, von denen wir glauben wir hätten sie unter Kontrolle – haben sie aber nicht.
  • „Morgen Früh um 5:00 Uhr stehe ich auf.“
  • „Ich greife nur einmal in die Chipstüte.“
  • „Aber nur auf ein Bier.“
  • „Im neuen Jahr höre ich mit dem Rauchen auf.“
  • Pünktlich zum Termin erscheinen
  • Gesund leben
  • Unsere Kinder richtig erziehen
  • Keinen Unfall zu bauen
  • Nicht krank werden
  • Unser Denken
  • Unsere Gefühle
  • Manchmal unser Handeln

 

Vor einigen Jahren habe ich eine Übung kennen gelernt, die uns lehren soll, wie wir unsere Ängste besser kennen lernen und (zum Teil) verlieren können. 

„5 Tage Wasser und Brot“ 
Bei dieser Übung geht es darum, den Zustand kennen zu lernen den wir am meisten fürchten. Oft treffen wir keine Entscheidungen, weil wir Angst vor dem haben was alles passieren „könnte“. Als erstes musst du dir allerdings im Klaren werden, was du überhaupt fürchtest. Meistens fürchten wir Dinge, die wir gar nicht beschreiben können. 
Wofür hast du eigentlich Angst
Was kann im schlimmsten Fall passieren
Nimm diesen Zustand „was kann schlimmstenfalls passieren“ und …
begib dich für 5 Tage in diesen Zustand und frage dich danach…
  • Ist es das was du fürchtest?
  • War es wirklich so schlimm?
  • Könnte ich für einen Zeitraum diesen Zustand akzeptieren?
  • Was tue ich dafür, um nicht mehr in diesen Zustand zu kommen?
PS: Zugegeben, Krankheiten und der Tod lassen sich nicht so gut simulieren. Aber Sie wissen was ich meine. 
Beim Militär lernten wir in Friedenszeiten den simulierten Kriegszustand. Soldaten bereiten sich im Frieden auf den Ernstfall vor.

5 Tage das kennen lernen was du am meisten fürchtest:
Wovor hast du Angst???
  • Esse so wenig wie möglich
  • Gib 5 Tage Vollgas (als wenn dein Leben davon abhängt)
  • Trage 5 Tage die gleichen Klamotten
  • Fahre 5 Tage kein Auto
  • Esse 5 Tage nur Kartoffeln, Bohnen und Reis
  • Nutze 5 Tage kein Handy
  • Trinke 5 Tage keinen Kaffee
  • Rauche 5 Tage nicht
  • Gib 5 Tage kein Geld aus
  • Schlafe 5 Tage so wenig wie möglich 
  • Stehe 5 Tage um 4 Uhr auf
Lerne wieder die kleinen Dinge des Lebens zu geniessen.
Es macht dich auch in den harten Entscheidungen des Lebens besser, erleichtert dir diese (Kündigen, Neugründung, jemanden um ein Date bitten, eine Beziehung beenden, jemandem die Warheit sagen, standhaft bleiben…)
Wenn du 5 Tage so gelebt hast, wie in deinen größten Befürchtungen, relativiert sich vieles. Du merkst schnell, dass es eigentlich wenig bis gar nichts zu fürchten gibt.

8 Antworten auf „„L“ wie „Lebe 5 Tage ohne Angst““

  1. „Lerne wieder die kleinen Dinge des Lebens zu geniessen.“ es muß aber dann nicht nur auf die harte Tour der 5 Tage Regel sein. Es ist nur eine gesunde Grundeinstellung. Sich auhc an den einfachen Dingen zu erfreuen. Wenn ich mal Urlaub hab, versuch ich mich aber an den 5 Dingen.

  2. Ich kann gar nicht mehr aufhören, hier einen Beitrag nach dem anderen zu lesen, die Likes fliegen nur so dahin 🙂 das hier jedoch mit dem Vollgas geben, ist hoffentlich nicht beim Autofahren gemeint^^ 😉 ansonsten auch hier gerne ein weiteres Gefällt mir. Danke fürs Bewusst-machen- etwas, was ich im Moment anscheinend dringend benötige- Danke! Glg Herta

    1. Hallo liebe Herta,
      Vielen Dank für die Blumen.
      Ich bin der Meinung, das es eine Art „Bewusstseinsmuskel“ gibt. Wir können das bewusst sein/machen auch trainieren. Indem wir das bewusst werden in unseren Tagesablauf einbauen. Das funktioniert bei mir am besten. ZB bei Dingen die wir sowieso regelmäßig machen und schon automatisch ablaufen (zähne putzen, waschen, duschen, Kaffee trinken …)

      Liebe Grüße, Thimo

      1. Bewusstseinsmuskel…interessante Idee. Dass man dies trainieren kann, glaube ich ohne weiteres- also immer wieder üben, üben, üben- und vor allem daran denken, dass man üben soll 🙂

      2. Ich habe mal eine Zeitlang ein Armband genutzt, das mich erinnert hat. Einen Stein in meine Tasche gesteckt. PostIts überall hingeklebt auf die ich „atme“ geschrieben habe.
        Ich habe sogar mal meinen Klingelton verändert sodass er mich an das bewusste atmen erinnert hat.

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