Augenblicke in einer „Midlife Story“

Manchmal ergeben Sie sich. Augenblicke, an denen wir das Leben mit geschlossenen Augen infrage stellen. Kurze, mit steigendem Alter immer länger werdende Zeiträume, an denen die junge Ruhe und Entspanntheit des Morgens, langsam von der Geschäftigkeit eines nasskalten Tages umspült zu werden werden drohen. An Tagen, an denen die Trostlosigkeit des Tages mit dem Winter um die Herrschaft über die Welt wetteifern.

Solche Tage sind mitunter etwas besonderes. Etwas besonders, da niemand unterwegs sein mag und alle Termine des Tages unwichtig werden. Niemand kommt irgendwo an, weil jeder überall zu spät oder nicht erscheint. Keine Entschuldigungen oder faule Ausreden mehr. Der Winter allein ist Grund genug.

Besondere Stunden, an denen wir unser Innen und Außen für uns alleine haben. Niemand, der uns auf der Straße begegnet, während wir auf Ihr laufen. Schnee, der still und wie geschmirgelt vor uns liegt. Der den Atem und alle Geräusche und alle Gedanken zur Ruhe bringt. Nur das knarren, wenn er Schritt für Schritt für Schritt unter den Schuhen nachgibt, eine Spur zeichnend, als einziges Zeugnis.

Solche Augenblicke sind in der Lage, Leben zu verändern. Ungelebtes an die Oberfläche des Geistes zu spülen. Unbestimmte Sehnsüchte und Begierden, die an solchen Tagen länger in leben als an anderen. Die an solchen Tagen mehr Kraft zu haben scheinen.

Doch auch an solchen Tagen kommt der Zeitpunkt in uns. Früher oder später müssen wir uns entscheiden: Den Gefühlen die uns rufen zu folgen, oder dem vernünftigen Ich zu gehorchen. Uns weiter treiben zu lassen oder einzureihen in das Reih und Glied der „normalen“ Welt.

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