Ich renne durch mein Leben. Mal hier und mal dort hin. Springe durch Reifen, die mir hingehalten werden von Menschen die ich noch nie gesehen habe oder die ich weder mag noch sie mir wichtig sind.
Manchmal kommt es mir vor, als wenn ich nicht durch MEIN Leben renne sondern durch EIN Leben.
Mit Anlauf durch brennende Reifen hindurch … ohne nachzudenken …
Warum mache ich das?
Und wo bringt mich das hin?
Getrieben von Gedanken und Gefühlen … was denken „die“ über mich?
Also renne ich los … und springe.
… durch anderer Leute Reifen
… in irgendeiner Manege
Und weiß noch nicht mal: Bin ich Affe, Elefant oder Löwe. Bin ich überhaupt ein Tier – und zum Springen gemacht? Passe ich überhaupt durch diese Ringe hindurch?
Und was kommt dann?
Jetzt sitze ich hier – fühle das Sägemehl der Manege unter mir. Kann es förmlich riechen und greifen. Ich sehe den Dompteur und ich spüre die Zuschauer.
Ich merke, „Ich bin noch nicht frei“
Auch wenn ich keine Ketten sehe.
Irgendwas hält mich zurück.
Dann ist er wieder da. Dieser Drang in mir … mein altes Ich abzulegen. Aus mir selbst heraus auszubrechen. Dieses Gefühl, das ich mir selbst zu eng geworden bin. Das ich zu lange zu leise und klein gelebt habe.