Lieben und Leben vs. Erziehung und Erwartungshaltung (#178)

„Zuerst lehren wir sie laufen und sprechen, nur um Ihnen dann „still sitzen“ und „Mund halten“ beizubringen.
– Aus dem „Lehrplan der Eltern“


Lieben und Leben vs. Erziehung und Erwartungshaltung

Ich kämpfe und verliere jeden Tag.
Ich liebe meine Kinder und behandle sie doch mit Feindschaft, Ärger und Ungerechtigkeit. Ich erziehe Sie nach einem unbekannten Ideal, von dem ich glaube das es gut ist und begrenze Sie mit Regeln an die ich mich selbst nicht halte.

Es ist so einfach, alle Verantwortung an die eigenen Triebe und Emotionen abzugeben.

  • „Ich bin eben so.“
  • „Ich kann nichts dafür.“
  • „Das ist meine Art.“
  • „So war ich schon immer.“
  • „Ich bin eben ein emotionaler Typ.“
  • „Ich kann nicht anders.“

Das ich meine Kinder damit verletze und Ihnen Schaden zufüge ist mir zu selten bewusst. Ihre Gefühle sind aus Glas, sie bekommen Risse die sich nicht kitten lassen.

Wir erwarten alles von Ihnen.

Sie leben in einem Reich der unsichtbaren Regeln. Regeln die wir selbst nicht beschreiben können, aber oft mit aller Heftigkeit und Schärfe bestrafen, wenn sie nicht eingehalten werden .

Ich bestrafe mein Kind für das Verletzen von Regeln, die ich erst aufstelle, nachdem sie von Ihm gebrochen wurden.

„Sie sollen bitteschön funktionieren, die Kleinen.“


Manchmal behandeln wir unsere Kinder wie Störenfriede in unserer idealen Welt. Einer Welt in der wir selbst nicht wissen wo wir stehen und was wir von Ihr erwarten. Wir selbst nicht beschreiben können, was wir eigentlich wollen und darüber mit Ärger und Groll reagieren. Wir bestrafen Sie, obwohl wir Sie in unsere Welt geholt haben, indem wir Sie zu guten und besseren Menschen erziehen wollen. Wir beschimpfen und bestrafen Sie in dem Glauben, wir haben das Recht dazu.
Dem Recht des Erwachsenen


  • Ich beantworte Respektlosigkeit mit Respektlosigkeit.
  • Ich schreie Sie an, das Sie leiser sein sollen.
  • Ich vordere Sie auf, sich mehr zu bewegen und Zeit draußen zu verbringen – aber bitte leise und ohne zu viel Tumult.

sehr intelligent.

Erziehung

„Ich möchte Ihnen ja nur gut“

Ein falsches Wort, eine unterlassene Tat oder einfach der eingebildete fehlende Respekt. Wenig konkret erwarten wir ein Verhalten von Ihnen das wir selbst nicht beschreiben können. Von dem wir manchmal nicht einmal wissen, was es ist …

Respekt, Zurückhaltung, Durchsetzungskraft, Freundlichkeit, Weitsicht, Ruhe, Einsatz, Anstrengung, Zuversicht, Fürsorglichkeit anderen gegenüber, Lerneifer, Intelligenz, Bescheidenheit, Selbstbewusstsein, Antrieb, gesunder Egoismus, …

Wer erlaubt es uns, das alles von unseren Kindern zu erwarten?

Woher sollen unsere Kinder wissen, was von Ihnen erwartet wird – wenn wir selbst es nicht wissen.

Sie sollen einem unsichtbaren Pfad folgen. Einem Ideal entsprechen, dessen wir selbst gerne nachkommen würden, dazu aber nicht in der Lage sind. Wir versuchen kleine eigene „Fantasie-Ichs“ heranzuziehen die sich so verhalten wie wir es niemals können.

Wer gibt uns das Recht?

Schöne Pfingsten

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