Ich habe mich gestern neu erfunden …

… hört sich erstmal gut an, oder? Nur um es vorweg zu nehmen, ich versuche das jeden Tag. Manchmal klappt es, manchmal nicht. Gestern hat es funktioniert.

Heute früh, pünktlich zum Urlaubsende habe ich mich hingesetzt um über mein Thema „mich neu definieren“ zu sinnieren. Oder wie es m.E. besser im englischen beschrieben wird „reinventing yourself“.

Meine Schritte um mich selbst neu zu erfinden:

Die folgenden Schritte und Gedanken helfen mir jeden Tag auf meiner Reise deren verlauf ich noch nicht kenne – deren Ende schon.

Trau dich

Das folgende Zitat von dem großartigen Neil Gaiman ist zu einem Lebensmotto für mich geworden. Und wenn es eine Sache gibt, die sie mitnehmen sollten, dann diese:

“The moment that you feel, just possibly, you are walking down the street naked, exposing too much of your heart and your mind, and what exists on the inside, showing too much of yourself… That is the moment, you might be starting to get it right.”

Frag dich … was soll schlimmstenfalls passieren?

Du wirst nicht sterben beim Versuchen. In den meisten Fällen wird dich niemand verhaften oder eine Geldstrafe von dir verlangen (und wenn, was dann?)

Denke und schreibe jeden verdammten Tag (am besten gleich am Morgen). Ich sage nicht, dass es das richtige für jeden ist. Mir hilft es … meine Gedanken zu klären und es ist wie eine Art mentaler Scheibenwischer, der meine Gedanken und Träume zu Papier bringt damit ich die Angst verliere, sie zu vergessen.

Sei ehrlich und Roh

… nicht im Sinne von gemein oder verletzend. Aber sei kein Schauspieler um „den Leuten“ zu gefallen. Versuch dir selbst zu gefallen.

Hör auf zu jammern. 

„Du trägst die Verantwortung“ für den, der du bist. Klar fallen dir da viele „abers“ ein. Aber konsequent zu Ende gedacht, bist du es, der verantwortlich ist. Übernimm die Verantwortung für die Person, die du jetzt gerade bist. Du bist dort, weil du es so wolltest. Niemand hat dich dazu gezwungen derjenige zu werden der du in diesem Moment bist.

Probiere Dinge aus. Was soll ich hierzu schreiben? Dir werden schon ein paar Dinge einfallen.

Denke und tue einen Tag lang das Gegenteil
Einfach mal um auf andere Ideen zu kommen. Um andere Wege zu finden.
Um eingetretene Pfade zu verlassen.
Das fängt beim Zähneputzen und Hintern abwischen an. Du wirst sehen wie ungewohnt sich das anfühlt.
Nimm mal andere Wege ins Büro. Es mal einen Tag gar nichts.
Geh mal nur im T Shirt im Regen spazieren.
Dusche eiskalt. …

Gib auf
Wenn du ein Leben möchtest, das du noch nicht hast, bereite dich auch darauf vor dein jetziges aufzugeben. Beides wird nicht funktionieren.

Vergiss den Spruch „schau nicht zurück“
Zu wissen, wer du warst, erspart die viele Fehler und gibt dir Einsichten wer du werden möchtest.
Manchmal haben wir das was wir suchen schon ausprobiert in der Vergangenheit. Wir sind nur nicht lange genug dabei geblieben oder waren einfach noch nicht weit genug.
Manchmal hilft es auch, einfach nur zu wissen, was wir aus der Vergangenheit nicht mehr wollen.

Finde die Dinge, in denen du gut bist.
Hör nicht auf danach zu suchen.
Bei mir sind das unter anderem „früh aufstehen“. Ich freue mich am Abend schon auf meine 2-3h „Ruhezeit“ am nächsten Morgen in meinem Sessel. Schreiben und lesend und den stillen morgen zu genießen. Darüber hinaus bin ich ganz gut im Reagieren und ich habe einen guten Geschmack. Ich mache mir nicht zu viele Gedanken über andere, bin freundlich und probiere gerne neues aus. Ich bin hier und da etwas verrückt, kann Menschen gut einschätzen und denke vernetzt.

Glaub nicht an „Ich habe keine Zeit dafür“

„Ich würde ja gerne mehr Sport treiben, aber wann soll ich das denn noch machen“
„Du weist ja nicht, was ich alles zu tun habe“
„Ich habe drei Kinder, einen Job und meine Rechnungen zu bezahlen, wann soll ich denn noch lesen oder Sport machen?“
„Du hast gut reden“
“Ich bin krank”

uvm.

Wie es nicht geht, wissen wir alle. 
Überleg mal, für was du alles Zeit findest. 
Denk mal nach darüber, „wie könnte es gehen?“
Steh früher auf. Streiche „Game of Thrones“ oder kündige Netflix. Schneid den Stecker zum Fernsehen durch. Deinstalliere die „Zeitfresser Apps“ Facebook, Instagram, Whatsapp, Youtube usw

Werde wieder gesund
Ich habe mich immer als “kranken” gesehen. Nur weil ich Krank bin, muss ich nicht auch so leben. Es heißt nicht, das es mir nicht gut gehen kann. Trägheit & Müdigkeit waren meine Hauptzustände. Kopfschmerzen, eine laufende Nase, Schlaflosigkeit und was weiß ich noch alles. 

Was hat mir geholfen:

Ernährung, Bewegung, Sonne, sind verantwortlich für 75% meines Wohlbefindens

  • Ich gehe mit dem Hund
    Photo by Melissa Askew on Unsplash
  • Ich mache ein paar Übungen zu Hause
  • Ich trinke doppelt so viel Wasser und halb so viel Alkohol

Achte auf die „kleinen Dinge“
Oft sind es gar nicht die großen Entscheidungen, die entscheidend sind. 
Wenn ich zurückblicke, hatten die kleinen Dinge den größten Einfluss auf mein Heute.

  • Früher aufstehen
  • Nein sagen zu anderer Leute Prioritäten
  • Mehr „Allein Zeit“ in mein Leben bringen
  • Jeden Tag raus mit dem Hund
  • Schreiben, jeden Tag
  • Eine Eieruhr zu benutzen (Google pomodoro timer)

Keines von diesen Dingen reißt hier jemanden vom Hocker, das ist mir klar. Mir haben sie zusammengenommen geholfen ein anderer Mensch zu werden.

Überlege …  Ist das, was du tust, vielleicht schon das was du suchst.
Manchmal tun wir bereits viele von den Dingen – wir sehen es nur noch nicht.
Manchmal läuft es in vielen Bereichen schon ziemlich gut – es hat uns nur noch niemand gesagt (wir selbst natürlich auch nicht).
Meine Frau ist hier mein bester Coach. Sie zeigt mir mit ein paar Worten schon mein wahres Ich. Was alles bereits gut läuft in meinen/unseren Leben. Was ich bereits erreicht habe und für was ich alles Dankbar sein kann.

(Danke Schatz, ich liebe dich).

Trotzdem möchte ich nicht aufhören weiter zu machen. Manche Dinge kann ich lassen wie sie sind. Einfach, weil sie gut so sind.
Andere Dinge akzeptiere ich nicht, wie sie momentan sind. Ich sehe einfach nicht ein, weshalb ich hier stehen bleiben sollte.

Folgendes Zitat habe ich mir vor vielen Jahren einmal aufgeschrieben. 

“The enemy of a great life is a good life.” (unbekannt)

Spiele herum
Das Leben ist ein Spiel für mich. Nicht das mir alles Egal ist oder mir die Gefühle von anderen nicht wichtig sind.
Mir hilft diese Einstellung, das ganze nicht zu verbissen zu sehen.
Was bedeutet schon mein kleines Leben auf diesem kleinen Staubkorn, das sich Erde nennt, inmitten dieses kleinen Sonnensystems im Vergleich zu der Unendlichkeit da draußen.

Nochnichtmal ein husten des Herrgotts während des Frühstücks.

Du kannst jeden Tag neu anfangen. Jeder Tag ist irgendwann zu Ende.
Ich lasse mir den nächsten Tag durch meinen letzten Tag versauen zu lassen.

Ich lasse mir doch mein Morgen nicht von meinem Gestern verderben
– Thimo Müller

Ich frage mich

  • Gibt es jemanden (gleich schlau oder dümmer), der das, was du jetzt für unmöglich hältst, schon gemacht hat (und dabei Erfolg hatte)?
  • Stell dir vor, es läge in deiner Hand und du könntest entscheiden.
  • Überleg bei Dingen, die du für schwer hältst: Was wäre, wenn es einfach wäre?

Hol dir Rückendeckung, von denen die du liebst.
Bekommst du sie nicht – lieben Sie dich vielleicht nicht.

Vertraue
Im Schnitt wurde ich häufiger bestätigt als enttäuscht. Das alleine reicht mir.

Entscheide dich für eine Sache. Du kannst dich jederzeit für eine neue Sache entscheiden. Tue keine zwei Dinge auf einmal.

Entscheide dich, glücklich dabei zu sein. Es ist relativ einfach. Ein Fingerschnippen genügt. Glaub mir.

Sollte es nicht funktionieren –  schnipp zweimal

Bereite dich darauf vor, das es Leute geben wird, die dir sagen:

  • Du hast dich aber verändert“
  • „Früher hast du mir besser gefallen“
  • Du hast aber komische Ansichten
  • Komm mal wieder runter
  • usw

Egal was du tust (oder lässt), es wird immer Leute geben, die eine Meinung über dich haben.

Du musst nicht alles selbst erleben. Lies Bücher.

Sieh in Büchern das Leben und die Erfahrungen anderer. In Büchern steckt oft die Essenz eines ganzen Lebens. Der Author hat viele Jahre Schmerzen, Tränen und den Schweiß seines Lebens hinein gesetzt damit du daraus lernen kannst. 

Akzeptiere andere Meinungen (und hinterfrage deine)

Stell dir ein paar verrückte Zukünfte vor. Wie soll dein Leben in 2, 5, 7 Jahren aussehen, wenn du dir eines malen könntest?
Womit verbringst du deine Zeit, wie sieht dein Tages- und Wochenablauf aus? Wer sind die, die du liebst? Wo bist du? Womit verdienst du dein Geld? 
Denke mindestens ungestört 20 Minuten am Stück über Dinge nach die dich beschäftigen.

Entscheide:
Werde gut im Entscheidungen treffen. Triff schneller und häufiger Entscheidungen dafür und dagegen.

Nimm dich nicht so wichtig.
Was war, bevor du auf die Welt gekommen bist? Wer oder was warst du? Hast du in irgendeiner Form existiert?
Was ist, nachdem du gestorben bist? Was hinterlässt du? Macht es einen unterschied für dich, was du hinterlässt? Denk lieber daran was im hier und jetzt ist.

Höre hin, mit dem Willen zu verstehen. Hör nicht einfach nur zu. LErne, verstehen zu wollen.

Denke … zuerst an dich. Alles andere bringt nichts. Seien wir ehrlich. Du bist immer die wichtigste Person in deinem Leben.
Wenn du nicht auf dich achtest, wie willst du auf deine Lieben achten?
Du kannst dich nicht um andere kümmern, wenn du ein Pflegefall bist.

Lass sein: Lasse auch mal Dinge sein. Was und wer tut dir nicht gut?
Wir sind ziemlich intelligent auch wenn wir es nicht glauben. Tief in dir, weißt du bestimmt, welche Dinge du besser sein lassen solltest damit es dir besser geht. Probier einfach mal eines davon für einige Wochen aus. Es wird dir schwerer fallen als du denkst.

Wenn du jetzt sagst: „dafür habe ich ja noch alle Zeit der Welt“ – NEIN, hast du nicht. 

Habe kein schlechtes Gewissen, wenn es dir gut geht

Liebe

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