Ein guter Rat, aber wo suchen oder wen fragen? Wir laufen durch die Gegend, hören hier und schauen da. Nehmen da ein wenig Facebook hier ein bisschen Instagram und garnieren das mit dem Erfolgspodcast und einem Buch über Produktivitätsyoga.
Wir schnüffeln bisschen an der Oberfläche, schauen mal kurz draußen nach und tasten uns so voran. Wird alles schon schiefgehen. Tut’s dann ja auch meistens.
Das ist wie, als würdest Du auf eine Party kommen die schon ein paar Stunden läuft. Du kommst rein, schaust dich bisschen um … und stellst dich dann irgendwo dazu. Und denkst dir dann, du hast deine Bestimmung (für den Abend oder im Leben) gefunden.
“Aber was ist dann mein Anliegen?”
Bin ich “nur” Headhunter? (Also ich, Thimo) Oder bin ich im Business “Machen wir es für alle mega-einfach, die richtigen Menschen zusammen zu bringen”
Was ist deine/meine Backstory?
Mein ganzes Leben habe ich neue Dinge ausprobiert. Hobbys, Sportarten, Essen, Gründungen, Ausbildungen, Bücher, Jobs, Beziehungen, Autos, Herausforderungen, …
Es gab immer einen Auslöser für den Start von etwas Neuem:
Menschen
Menschen sind immer der “Ur-sprung” und “Ur-Sache” für etwas Neues.
Gemeinsam mit anderen Menschen hat sich etwas entwickelt.
- Ein kleiner Funke, der zur fixen Idee und schließlich zum Unternehmen wurde.
- Ein treffen auf einer Party oder der Spaziergang mit dem Opa, der zum neuen Job führte.
- Ein kurzer Blick, der zur Partnerschaft und schließlich zur großen Liebe und Familie gewachsen ist.
Es waren immer kurze Augenblicke, deren Zukunft noch gar nicht vorhersehbar war. Und trotzdem entstanden daraus Erfolge, Erfahrungen, Liebe und Leben. Nicht nur Gutes, aber was heisst schon “gut” und wer weiß, wie wir morgen darüber denken.
Das liegt halt an unserer Bauart. In unserer Betriebsanleitung steht geschrieben, dass wir soziale Wesen sind. Wir können ohne andere Menschen und Gruppen nicht gut überleben. Wir wollen machen und tun, erschaffen und kreieren. Wir suchen Anerkennung und Zugehörigkeit, Lust und Liebe.
Und was machen wir daraus???
Wir setzten die Leute in Großraumbüros und nennen Sie “Humankapital”.
Wir sitzen dann im allmorgendlichen Stau oder in der überfüllten Bahn und meinen das uns ein Hörbuch aus der Reihe “finde deine Bestimmung” den Weg zeigt (Wohin auch immer).
Wir geben unsern Kindern vor, welche Schriftgröße Sie in Powerpoint Präsentationen verwenden sollen (und benoten sie danach) oder fahren als Lehrer mit dem Auto hinter Ihnen her, während Sie zu Fuß auf dem Weg zum wöchentlichen Schulschwimmen sind (beides passiert).
Das alles führt dann zu …. ja was denn eigentlich????
Entweder zu einer tiefen Resignation, dem eigenen Leben und Tun gegenüber. Oder eben zu solchen Ausbruchsmomenten, wie wir sie immer wieder sehen. Momente, in denen wir sagen “ach du Scheiße, schau der den mal an” und denken: “der macht richtig, wenn ich mich auch mal trauen würde”.
Ich habe mir gemerkt: „Jede Entscheidung ist einfach, wenn du deine Werte kennst.“ (Roy Disney – Walts großer Bruder)
Und jetzt? Was machen wir mit dem tollen Kalenderspruch?
Als erstes Fragen wir uns, welche Fragen kann ich mir stellen, damit ich zu meinenAntworten komme?
Und dann müssen wir leider etwas dafür tun. Nämlich nachfühlen und nachdenken. Mit Hirn, Bauch und Herz und allem anderen, was wir so zum Fühlen nutzen. Wenn wir das dann für uns parat haben, sind wir schon mal einen Schritt weiter. Am besten schreiben wir es auf. Und bitte nicht in irgendwelchen Stichwortelisten als ToDo oder Powerpoint. Sondern in Prosaform. Wie früher in der Schule, als eine Art Aufsatz des Lebens.
Ich mache sowas ziemlich jeden Morgen. Ich schreibe mir meine Gefühle und Gedanken aus dem Körper und Geist. Sie fließen durch meine Arme zu meinen Fingern und wahlweise in Tastatur oder Stift auf Papier.
Freu dich aber jetzt nicht zu früh. Einmal hinsetzen und bisschen schreiben reicht nicht. Du kannst dir deine Erfüllung nämlich nicht so einfach suchen bzw. schreiben. Du wirst von Ihr gefunden. Dafür musst du als Erstes offen und ehrlich mit dir selbst und dem Leben sein. Du musst dich bereit halten. Irgendwann schlägt dir deine Muse auf die Finger. Dann musst du reagieren. Dann musst du handeln. Dann musst du deine kleine Delle ins Universum hauen.
Komme ich selbst denn irgendwann an? Ich denke und hoffe nicht.